Der Hypnotische Zustand wird durch spezifische Einleitungssuggestionen und damit veränderten Bewußtseinslagen, die teilweise schlafähnlich sind, erreicht. Durch dann darauf folgende Steuerungssuggestionen erreicht der Patient verschiedene Trancetiefen.

Da bei diesem Prozess eine Reihe von Gehirnzentren die führende Rolle übernehmen, kommt es zu zahlreichen körperlichen, seelischen und geistigen Veränderungen.
 

(z.B. Blutdrucknormalisierung, Herzkreislaufleistungsökonomisierung. beschleunigter Stoffwechselendproduktabbau, Ökonomisierung und Ausbalancierung des gesamten vegetativen Nervensystems, Hormonsystems und dem Psychoneuroimmunologischensystems etc.)

Hieraus erklärt sich auch das sehr weite Behandlungsspektrum und Einsatzgebiet der Hypnosetherapie.

Wir unterscheiden drei wesentliche Einsatzschwerpunkte der medizinisch-klinischen Hypnosetherapie: (alle Erkrankungsbilder hier aufzuführen ist nicht möglich. Hierzu weitergehende Fragen werden vom lnfotelefon der AHPsy e.V. beantwortet).

1) Psychoneurotische Erkrankungen:

z.B. akute und chronische Angsterkrankungen, Depressionen, Schlafstörungen, Suchterkrankungen Magersucht, Bulimie, Anorexia-nervos, Übergewichtserkrankungen, Sexualstörungserkrankungen, Verhaltensauffälligkeiten und Entwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen etc.

2) Psychosomatische Erkrankungen:

z.B. Colitis-ulcerosa, Morbus-Cron, bestimmte Formen von Bronchialasthma und Allergien, Hauterkrankungen, bestimmte Nervenerkrankungen etc.

3) Somatische (organische) Erkrankungen:

z.B. Bluthochdruck, Krebserkrankungen, organisch bedingte Schmerzerkrankungen, bestimmte immunologische Erkrankungen, durchblutungsbedingte Erkrankungen, bestimmte Herzkreislauferkrankungen, bestimmte rheumatische Erkrankungen, Schlaganfallserkrankungen, Lähmungen, Tremor etc.

Entsprechend den oben aufgeführten Erkrankungsbildern wird die Hypnosetherapie spezifisch-individuell für den Patienten aufgebaut. Dies ist möglich, da in der Hypnose grundsätzlich zwischen aufdeckend (analytischen-rückführenden) Verfahren und zudeckenden Verfahren unterschieden wird. Da mit jedem hypnoanalytischen Verfahren tief eingehende Eingriffe in das Unterbewußtsein einhergehen, dürfen medizinisch-klinische Hypnosetherapien nur von gut ausgebildeten fachkompetenten Therapeuten ausgeführt werden.

Die Voraussetzung zur Ausübung der Hypnosetherapie (damit Ausübung der Heilkunde) ist in der Bundesrepublik Deutschland streng geregelt. Es dürfen nur Ärzte, Heilpraktiker und Psychotherapeuten diese Therapie ausüben. Die medizinisch-klinische Hypnosetherapie grenzt sich streng von esoterischen Heilweisen und Prinzipien ab. Laien (auch Showhypnotiseure) machen sich strafbar bei Behandlungsversuchen. Leider ist in der Bundesrepublik Deutschland im Gegensatz zu England, Israel, Belgien etc. die Showhypnose zum Zwecke einer makaberen Belustigung nicht verboten. Das Teilnehmen an solchen Shows sollte in jedem Falle vermieden werden, da hier schwere bis irreparabele Schäden hervorgerufen werden können.

Bei einer fachkompetent durchgeführten Hypnosetherapie gibt es keine Neben- oder Wechselwirkungen. Grundsätzlich ist jeder Mensch hypnotisierbar, ausgeschlossen sind Menschen mit einem sehr niedrigen lntelligenzguotienten oder Menschen mit debilen Erkrankungen. Daneben gibt es selbstverständlich noch Erkrankungen, bei denen eine Kontraindikation (Gegenanzeige) besteht.

Voraussetzung zur Durchführung (hieran erkennt man auch den guten Therapeuten) einer Hypnosetherapie sind immer eine ausführliche (Psycho) –Diagnostik und eine sich daran anschließende ausführliche Beratung über Länge und Dauer der Behandlung.